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boys & books in der Presse

"Jungs wollen Fußball - Jungen mögen das Lesen nicht. Das lässt sich ändern. Alte Stereotype von Mädchen- und Jungskram können dabei helfen."...

Lesekompass prämiert Heartstopper

Die Top Ten der Neuerscheinungen im Kinder- und Jugendbuchbereich des Lesekompass, einer gemeinsamen Initiative der Leipziger Buchmesse und der...

Jahres-LUCHS geht an "Weil."

Jeden Monat zeichnen DIE ZEIT und Radio Bremen ein Buch mit dem LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur aus. Aus den zwölf Monatssiegern wird der...

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Buchtrailer zur Leseförderung produzieren und veröffentlichen

Seit dem SS 2019 steht in Seminaren der Deutschdidaktik die medial gestützte Leseförderung zu den Top-Titeln von boys & books im Zentrum. Vor dem Hintergrund mediatisierter Lebenswelten (vgl. KIM-Studie 2016; JIM-Studie 2018) und den Kompetenzanforderungen der Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt (vgl. KMK 2016) spielen (digitale) Medien und ihre Nutzung in den Zugängen auch zur Buch-/ Lesekultur vor allem für Jungen eine wesentliche Rolle. Mehrere Leseempfehlungen von boys & books werden daher durch von Studierenden produzierte Buchtrailer ergänzt.

 

Trailer als Nebentext-Format

Trailer sind Paratexte, die vom Buchmarkt in zunehmendem Umfang zur Bewerbung von Büchern eingesetzt werden. Einen Einblick in die professionelle Trailerproduktion lieferte im SS 2019 Clemens Fersch, Fersch Media Produktion München (http://www.ferschmedia.de/), mit seinem Vortrag „Digitales Buchmarketing. Buchtrailer – Kurzfilme für Bücher“. Als filmische Inszenierungen printmedialer literarischer Texte lassen sich unterschiedliche Darstellungsformen von Buchtrailern unterscheiden. Kurzspielfilme transportieren den Buchinhalt mit filmsprachlichen Mitteln und oftmals durch Szenen mit realen Schauspieler*innen, Lesetrailer präsentieren Leseproben mit durch Musik, Schrift-Inserts oder gesprochene Sprache animierten Textteile, in Slideshows wird eine Abfolge von Bildern gezeigt, die ebenfalls zumeist von Sprache, Musik oder Geräuschen unterlegt sind.

 

Didaktische Funktionen von Buchtrailern

Buchtrailer im Lese- und Literaturunterricht können Schüler*innen über literarische Texte informieren, lesebezogene Auswahlentscheidungen anregen und zur Lektüre motivieren. Buchtrailer lassen sich danach befragen, welche Erwartungen sie mit welchen Mitteln wecken. Sie können zur Einstimmung auf die Lektüre und zur Rezeptionsvorbereitung genutzt werden, ebenso aber auch im Anschluss an die Lektüre, wenn danach gefragt wird, in welchem Verhältnis sich die vorgängige Leseanregung, die damit erzeugte Leseerwartung und das tatsächliche Leseerleben zueinander verhalten. Durch vergleichende Bezugnahmen zwischen Referenztext und Buchtrailer lässt sich das Textverstehen sichern und vertiefen. Das Produzieren eigener Trailer auf der Grundlage von Storyboards, Trailerexposés, Treatments und Drehbüchern erweitert theoretisches Medienwissen und mediale Fähigkeiten im Umgang mit audiovisuellen Gestaltungsmitteln, ihrer Auswahl, Funktion und Wirkung.

 

Buchtrailer-Seminare im Kontext von boys & books

Die Buchtrailer zur inter-/ multimedialen Präsentation der boys & books-Top-Titel sollen sowohl zum Lesen der inszenierten Bücher wie auch zur literaturbezogenen Videoclip-Produktion durch Schüler*innen (im Unterricht oder in anderen lesepädagogischen Settings) anregen. Neben lesedidaktischen Implikationen orientiert sich die Produktion der Trailer durch Lehramtsstudierende im Seminar am Konzept zur Medienbildung der KMK, wobei die Zielkompetenzen der Schüler*innen zunächst als medienbezogene Kompetenzen aufseiten der zukünftigen Lehrkräfte auszubilden sind. Besonders einschlägig für die Produktion des Contents Buchtrailer sind die Kompetenzbereiche

  • •„Kommunizieren und Kooperieren“ (u.a. digitale Medien zur Teilhabe an Gesellschaft und Kultur nutzen),
  • •„Produzieren und Präsentieren mit digitalen Medien“ (u.a. Inhalte entsprechend formaler und ästhetischer Gestaltungsprinzipien sowie rechtlicher Rahmenbedingungen aufbereiten und kommunizieren),
  • •„Analysieren, Reflektieren und Diskutieren über digitale Medien“ (u.a. über Gestaltungsmittel und Wirkungsweisen von Medienangeboten).

Hinzu kommt der Erwerb medienbezogener Fertigkeiten im Umgang mit geeigneten Anwendungen zur Produktion von digitalen Filmen sowie medienbezogener fachdidaktischer Kenntnisse über die lern-/ leseförderlichen Potenziale des Medienformats Trailer. Auf diese Weise zielt das Lehrprojekt auf die Auseinandersetzung mit dem didaktischen Eigenwert von Buchtrailern in unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Szenarien der Leseförderung und Medienbildung. Dazu werden

  1. Buchtrailer analysiert und produziert sowie
  2. entsprechende Lehr-Lernszenarien im Umgang mit den Referenztexten der Top-Titel und den zugehörigen Trailern entwickelt und reflektiert.

Das Lehrprojekt wird seit 2019 vom KU-Förderprogramm "Gute Lehre" unterstützt.

Literaturempfehlung: Praxis Deutsch 270 (2018): Nebentexte. Trailer, Cover, Blurbs & Co