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Rettung von MOTO-5 ist der erste Band der Robot-Kids-Reihe. Der von Bernd und Hannah Flessner verfasste Reihenauftakt ist in der Erstlesereihe Einfach lesen lernen im Carlsen Verlag erschienen. Die Geschichte wird dabei in „einfachen Wörtern und klaren Sätzen geschrieben, sodass Kinder sich nicht überfordert fühlen“ (Beschreibungstext auf der Verlagsseite). Die Robot Kids richtet sich somit dezidiert an unerfahrene Leser*innen und unterstützt diese durch eine Sprache, die gekennzeichnet ist durch einen parataktischen Satzbau sowie einen einfachen Wortschatz. Die einfache Handlung mit einem überschaubaren Figureninventar ist für die jungen Lesenden leicht verständlich, wodurch sie sich auf den Leseprozess konzentrieren können. Dabei werden dennoch Anknüpfungspunkte an die Lebenswelt der Kinder geboten, bspw. wenn von der Langeweile in den Sommerferien oder von Meinungsverschiedenheiten zwischen Eltern und Kindern erzählt wird.

Bernd und Hannah Flessner stellen mit ihren Protagonist*innen vier Kinder ins Zentrum ihres Reihenauftakts, die einfallsreich agieren, um den beschädigten Roboter MOTO-5 zu reparieren. Die Kinder haben mit achteinhalb Jahren das Alter der Lesenden. Tradierte Geschlechterrollen werden durch die Protagonist*innen nicht reproduziert: Die Kinder sind allesamt an Technik interessiert und jede*r trägt etwas zum Gelingen der Roboterreparatur bei. 

Die Robot Kids. Rettung von Moto-5 hat einen Umfang von 72 Seiten, die sich auf 10 Kapitel verteilen. Die große Schrift und der geringe Textumfang auf den einzelnen Seiten sorgen für schnelle Leseerfolge. Neben einfachen Satzkonstruktionen zeichnet sich die Erstlesereihe Einfach lesen lernen auch durch die optische Gestaltung aus, die das Lesen unterstützt. Timo Grubing komplettierte die Geschichte um die Robot Kids mit großflächigen und farbigen Illustrationen. Die modernen Zeichnungen sprechen die Kinder an, motivieren zum Lesen und unterstützen das Textverständnis. 

Auch die Typographie des Buches ist hervorzuheben: Wie in einem Comic werden einzelne Textabschnitte in Speechbubbles präsentiert, was die Textseiten auflockert und die Zuordnung von Gesagtem und Sprecher*in erleichtert. Technische Fachbegriffe aus dem Roboterbereich (z.B. humanoider Roboter, Smartphone oder Akku) sind farblich abgesetzt und werden am Ende der Geschichte in einem angehängten Glossar erklärt. Ebenfalls am Ende findet sich eine Urkunde, die den Lesenden nach Abschluss der Lektüre ausgestellt werden kann. 

Zusammenfassend ist Die Robot Kids. Rettung von MOTO-5 der gelungene Auftakt einer Reihe für Erstleser*innen. Das motivierende Thema um die Welt von Roboter und Technik, die kurzen Sätze sowie die ansprechenden Illustrationen ermuntern zum Lesen und garantieren auch für leseunerfahrene Kinder schnelle Erfolge. 

Die Robot Kids. Rettung von Moto 5 ist ein Titel für Leseanfänger*innen. Der Carlsen Verlag kategorisiert das Buch in der Lesestufe 2 und empfiehlt ihn daher für Kinder in der 1. und 2. Klasse, „die bereits einige grundlegende Lesefähigkeiten erworben haben und in der Lage sind, kurze, einfache Sätze zu lesen“ (s. Verlagsseite). Aufgrund seines geringen Umfangs und seiner einfachen Sprache eignet er sich auch für unerfahrene Leser*innen zur Privatlektüre. Ebenfalls ergänzt der Titel Klassen- und Schulbibliotheken wunderbar. Es ist zudem denkbar, das Abenteuer der Robot Kids als eine erste gemeinsame Klassenlektüre in der zweiten Klasse zu lesen. 

Kinder interessieren sich für Roboter und Technik. Aus diesem Grund kann das Werk in eine Unterrichtsreihe oder eine Medienauswahl zu Robotern eingebettet werden und so seinen Weg ins Klassenzimmer finden. Es kann dabei zum Beispiel um entsprechende Kinderfilme (z.B. Wall-E – Der Letzte räumt die Erde auf, USA 2008), Comics oder Kinderbücher (z.B. die Roki-Reihe von Andreas Hüging und Angelika Niestrath, cbj Verlag) ergänzt werden. Dabei können auch die verschiedenen Roboterdarstellungen miteinander verglichen werden. Im Gegensatz zu fantastischen Maschinen aus Science-Fiction-Romanen handelt es sich bei MOTO-5 um einen humanoiden Service-Roboter, der ursprünglich dafür konzipiert wurde, menschliche Aufgaben übernehmen zu können. Ähnliche Roboter kennen die Lesenden vielleicht schon aus ihrer eigenen Lebenswelt. Das Buch bietet somit das Potential, über die Technologisierung der eigenen Umwelt nachzudenken. Welche Vorteile bietet es, wenn Roboter das Leben der Menschen unterstützen? Welche Nachteile oder Vorurteile gibt es aber dabei auch? Als Aufhänger für eine solche Reflexion kann die Reaktion dienen, die die Eltern des Protagonisten Alex zeigen. Vor allem die Mutter steht dem Vorhaben der Kinder anfangs kritisch gegenüber und hat ihre Vorbehalte gegenüber Robotern.

Die Geschichte um die technikaffinen Freunde erfreut sich bei Leseanfänger*innen sicherlich schnell großer Beliebtheit. Diese Leselust kann sich auf die weiteren Bände der Reihe übertragen: Der Folgeband Die Robot Kids. Die Löschroboter ist bereits erschienen, ein dritter Band ist für Juli 2024 angekündigt. Der Titel kann zudem ein Einstieg für die Lektüre anderer Bände aus der Reihe Einfach lesen lernen des Carlsen-Verlags sein. Dort gibt es neben Büchern der Lesestufe 2, in der Die Robot Kids eingeordnet werden, auch einfachere (Lesestufe 1) sowie komplexere (Lesestufe 3) Titel.