Buchcover Petra Eimer: Und dann kam Juli

Eines Tages steht ein Pferd in Pauls Vorgarten. Seine Eltern sind sofort begeistert und wollen es...

Rezension von Andreas Seidler

Eines Tages steht ein Pferd in Pauls Vorgarten. Der Junge hätte aber viel lieber einen Hund. Seine erfolglosen Versuche, das Pferd wieder loszuwerden, führen zu allerhand komischen Situationen und bringen Paul nichts als Ärger ein. Der Illustratorin Petra Eimer gelingt mit ihrer ersten selbst geschriebenen Geschichte ein augenzwinkerndes Anti-Pferdebuch, das sowohl Jungen als auch Mädchen beim Lesen Spaß machen dürfte. 

BuchtitelUnd dann kam Juli
AutorPetra Eimer
GenreHumor & Komik
Lesealter8+
Umfang165 Seiten
VerlagBaumhaus
ISBN9783833906589

Eines Tages steht ein Pferd in Pauls Vorgarten. Seine Eltern sind sofort begeistert und wollen es behalten. Paul aber wünscht sich lieber einen Hund. Er fürchtet, sich mit dem Pferd vor seinen Fußballfreunden zu blamieren, und die Mädchen, die das Pferd im Garten belagern, nerven ihn auch. Er hat den Eindruck, dass sich plötzlich alles nur noch um das Tier dreht. So lässt er sich allerhand einfallen, um den ungeliebten Gast möglichst schnell wieder loszuwerden. Aber so einfach ist das nicht. Alle Versuche hierzu scheitern auf lustige Weise. Letztendlich bringt Pauls hartnäckige Ablehnung des Tieres ihn aber sogar in Konflikt mit seinen Eltern und seinen besten Freunden. Erst als der Vorbesitzer des Pferdes auftaucht, merkt der Junge, wie sehr er inzwischen an dem neuen Haustier hängt.

Eine Leseprobe kann hier eingesehen werden. 

Petra Eimer hat bereits zahlreiche Kinderbücher illustriert. Mit ihrer ersten auch selbst geschriebenen Geschichte gelingt ihr gleich eine originelle Genre-Variante, ein humorvoll präsentiertes Anti-Pferdebuch mit einem Jungen als Protagonisten. Die Versuche Pauls, ein plötzlich im Garten stehendes Pferd wieder loszuwerden, sorgen für allerhand komische Situationen. Die tierfreundlichen Eltern und die das Pferd belagernden Mitschülerinnen bieten aber auch pferdebegeisterten Leserinnen und Lesern von Anfang an Identifikationsfiguren. Das Buch lebt vor allem von seiner Komik, die auch durch die zahlreichen farbigen Illustrationen der Autorin unterstützt wird. Jede Buchseite ist durch ansprechende Bilder und groß hervorgehobene Schriftelemente aufgelockert, sodass keine Seite von Text überlastet ist. Der Umfang der einzelnen Kapitel bleibt stets überschaubar. Dadurch dürften auch ungeübte Leseanfänger*innen einen guten Zugang finden, der sowohl durch die ereignisreiche und lustige Geschichte als auch durch deren graphische Aufbereitung erleichtert wird. Zu hoffen ist, dass das Cover keine potenziellen Leser abschreckt, denn es lässt zunächst eher ein typisches Pferdebuch vermuten. Wer aber anfängt zu lesen, merkt schnell, dass hier eine originelle und witzige Abweichung von diesem Genremuster vorliegt. Im Laufe der Handlung wandelt sich die Abneigung des Protagonisten gegenüber Pferden freilich in Zuneigung zu seinem neuen Haustier. Wenn es Und dann kam Juli in ähnlicher Weise gelingt, Lesemuffel den Reiz des Lesens entdecken zu lassen, dann ist das Buch ein voller Erfolg.

Das Buch bietet sich vor allem zur Leseanimation ungeübter Leser*innen an. Freude machen dürfte es aber auch fortgeschritteneren Leser*innen. Daher optimal geeignet für Bücherkisten in der Grundschule und als leichter Lektürestoff für die Freizeit.