Rezension von Sandra Flatscher
In einer zerfallenen Stadt kämpfen Raven und seine Freunde nach einem Meteoriteneinschlag ums Überleben. Da bietet ihnen ein geheimnisvoller Fremder an, sie an einen sagenhaften Ort des Friedens zu bringen: Paxtonia – eine rasante und actionreiche Abenteuerreise quer durch die Darklands beginnt. Ein tolles Buch für alle Actionliebhaber und Auftakt zu einer spannenden Reihe!
Buchtitel | Darklands - Im Reich der Schatten |
Autor | Fabian Lenk (mit Illustrationen von Arne Jysch) |
Genre | Abenteuer Science Fiction |
Lesealter | 12+ |
Umfang | 205 |
Edition | 1. Auflage |
Verlag | Kosmos |
ISBN | 978-3-440-15305-5 |
Preis | 12,99 |
Erscheinungsjahr | 2018 |
Nach einem Meteoriteneinschlag und einem verheerenden Tsunami ist die Erde verwüstet, die meisten Menschen gestorben. In der verfallenen Stadt Blackpool inmitten der unwirtlichen, trockenen Darklands hat sich eine Jugendgang zusammengefunden, die sich immer wieder gegen die anderen Gangs der Stadt zur Wehr setzen muss. Ihr Anführer ist der 16-jährige Raven, der nach dem Tsunami vor zehn Jahren sein Gedächtnis verloren hat und sich an nichts mehr aus der Kindheit erinnern kann. Während eines vernichtenden Angriffs einer rivalisierenden Gang kommt Raven plötzlich ein Unbekannter zur Hilfe: Mysticon, der Raven und der Gang verspricht, sie nach Paxtonia, einem Land voller Wasser und Frieden, zu bringen. Dazu ist jedoch die Hilfe von Ravens Schwester Enya nötig, die in einem Ort am Rande der Darklands lebt. Raven kann sich weder an seine Schwester erinnern, noch traut er Mysticon. Dennoch flieht die Gang auf ihren High-Tech-Gefährten aus Blackpool, durchquert die Darklands und muss gegen scheinbar übermächtige Gegner kämpfen. Schließlich findet Raven Enya, doch auch sie scheint ihren eigenen Interessen zu folgen. Zudem muss er erkennen, dass es wohl einen Verräter in den eigenen Reihen gibt.
Eine Leseprobe kann auf der Verlagsseite eingesehen werden.
„Paxtonia“, flüsterte sie. „Wir müssen es einfach schaffen. Dann werden wir richtig leben und nicht im Dreck wie in Blackpool, umgeben von Feinden. Kein Hass mehr, kein Misstrauen, keine Kriege.“
Diese Hoffnung auf das friedliche Leben im nahezu utopischen Paxtonia ist es, was Raven und seine Freunde, die „Deserts“, antreibt: In einer dystopischen Welt voller High-Tech-Waffen und -Fahrzeugen – wie es auch das Buchcover schon zeigt – kennen sie nur den nackten Kampf ums Überleben, Dinge wie Gefühle oder Bildung haben darin kaum Platz. Für den Traum von Paxtonia sind sie bereit, die gefährlichen Darklands zu durchqueren und sich den zahlreichen Gefahren zu stellen.
Der Autor Fabian Lenk schafft es von Anfang an, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Dabei besticht nicht nur die actionreiche Handlung in einer zerstörten Welt, die Lenk durch wenige Sätze prägnant und anschaulich beschreibt. Durch die Hauptfigur Raven wird das Geschehen auch emotional vertieft und dem jugendlichen Leser eine Identifikationsfläche geboten: Nach außen hin muss der 16-jährige Anführer der „Deserts“ hart und abgebrüht sein, er trägt die größte Verantwortung für das Gelingen des Vorhabens, er muss die richtigen Entscheidungen treffen und die Gang zusammenhalten. Doch in Alpträumen wird er immer wieder von seiner Vergangenheit, von Tod und dem Elend der Kindheit eingeholt. Ravens Freunden bleibt diese verletzliche Seite natürlich verborgen, nur der Leser kann mitverfolgen, wie sehr sich der Junge nach einer Familie sehnt und welch große Rolle daher die Suche nach der unbekannten Zwillingsschwester bei seiner Entscheidung spielt, nach Paxtonia aufzubrechen. Dass er sich außerdem in die kluge und kämpferische Belana, das einzige Mädchen der Gang, verliebt hat, macht die Situation für ihn auch nicht einfacher, denn Belana lässt nicht eindeutig erkennen, ob sie seine Gefühle erwidert.
Der Fokus der Erzählung liegt aber ganz eindeutig auf den vielen spannenden, rasanten Action-Szenen, in denen die verschiedenen High-Tech-Waffen und Fahrzeuge der Deserts und ihrer Gegner zum Einsatz kommen. „Darklands“ ist daher ganz hervorragend geeignet für alle Jungen, die Action-Filme und -Computerspiele lieben und es nun einmal mit Kopfkino probieren wollen. Doch auch ambitioniertere Leser kommen voll auf ihre Kosten!
„Darklands“ ist rasant und spannend geschrieben, bleibt dabei aufgrund des unkomplizierten Satzbaus aber immer gut zu lesen. Das Buch ist daher uneingeschränkt für die private Lektüre geeignet; auch ungeübtere Leser werden damit keine Probleme haben, zumal auch die einzelnen Kapitel nicht übermäßig lang sind.
Aus demselben Grund lässt sich „Darklands“ problemlos in Klassen- und/oder Schulbibliotheken sowie Lesekisten o.ä. aufnehmen. Das große Potential dieses Buches in der Leseförderung liegt dabei zum einen im angesagten Genre „Dystopie“, zum anderen darin, dass es sich dabei um Band 1 einer Serie handelt und die Jugendlichen so zum Weiterlesen animiert werden.