Rezension von Julia Hoydis
Zombies, Monster und jede Menge Action - ein echtes Buch für Jungs. In einem witzigen und spannenden Kampf ums Überleben rettet Jack ein Mädchen, das gar nicht gerettet werden will, besiegt den widerlichen Blarg und findet neue Freunde.
Buchtitel | Jack, der Monsterschreck. Band 1: Den Letzten beißen die Zombies |
Autor | Max Brallier |
Genre | Horror & Grusel |
Lesealter | 10+ |
Umfang | 256 |
Verlag | Schneiderbuch Egmont |
ISBN | 978-3-505-13896-6 |
Preis | 12,00 |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Es ist Tag 42 nach der Invasion der Monster und Zombies in der amerikanischen Kleinstadt Wakefield: Der 13-jährige Jack Sullivan, Waisenkind und Außenseiter, ist einer der wenigen überlebenden Menschen in der Stadt und hat sich in seinem Baumhaus verschanzt. Von dort beginnt er seinen zunächst einsamen Kampf gegen die Ungeheuer, insbesondere das furchteinflößende und eklige Monster Blarg, Obwohl Jack schon viele apokalyptische Glanztaten vollbracht hat, fehlt ihm noch das krönende Helden-Siegel, ein "Fräulein in Not" gerettet zu haben. Daher beschließt er seine Klassenkameradin June Del Toro aus dem von Zombies umzingelten Schulgebäude zu befreien.
Zusammen mit seinem besten Freund Quint rüstet er seine Baumhausfestung weiter auf und baut das Auto von Quints Eltern zum Anti-Monster-Gefährt „Big Mama“ um. Die beiden erhalten weitere Unterstützung durch den Monster-Schoßhund Rover und den Schulfiesling Dirk Savage, der sich als doch ganz freundlich und nützlich herausstellt. Gemeinsam schaffen es die Jungs und Rover unversehrt ins Schulgebäude zu gelangen. June ist allerdings wenig beindruckt von dem Rettungskommando. Nun sitzen alle in der Falle und die Monster rücken immer näher. In einem finalen Kampf gelingt es der Vierer-Truppe (Jack, June, Dirk, Quint), Blarg zu töten und sicher zurück ins Baumhaus zu gelangen. Jack stellt fest, dass der zum ersten Mal in seinem Leben eine Art Zuhause und Familie hat. Aber der nächste Kampf gegen die Monster steht schon ganz nah bevor.
Leider gibt es aktuell keine Leseprobe zu dem Buch.
„Jack der Monsterschreck“ bietet eine temporeiche, spannende und humorvolle Mischung aus Horror/Grusel und Helden/Antihelden-Geschichte mit vielen comic-artigen und teils ganzseitigen Illustrationen.
Im Mittelpunkt steht der sympathische Ich-Erzähler Jack, der seine Geschichte für die Nachwelt erzählt – „falls ich bald gefressen werde“ (S. 28). Das Szenario ist eigentlich ein recht grausames und gruseliges, als Waisenkind hat Jack keine Familie und nach der Invasion der Monster und Zombies sind er und ein paar andere Kinder die letzten überlebenden Menschen in der ganzen Stadt. Der Horror ist aber klar begrenzt und wird immer wieder humorvoll gebrochen, außerdem endet der Roman mit einem zumindest temporären Happy-End – Jack und seine neuen Freuende spielen Tischtennis in seinem Baumhaus, ein entspannter Moment der Sicherheit ehe der Kampf gegen die Monster weitergeht.
Die Thematik (Außenseiter, Freundschaften, Kampf gegen Monster, Überleben) und die Erzählweise sprechen Jungs an, dazu ist der ganze Roman in gewisser Weise wie ein Videospiel gestaltet, für alle erfolgreichen Aktionen gibt es ein "Siegel" und dann kommt auch schon der nächste Gegner oder die nächste Herausforderung um die Ecke. Außerdem erinnert die Geschichte an Marvel’s X-Men und die Avenger-Filme: Jack und sein merkwürdig zusammengewürfeltes Team – bestehend aus einem treuen Monster-Schoßhund, seinem besten und schlauen Freund Quint, seinem ‚Liebensobjekt’ June und seinem früheren Erzfeind Dirk, kämpfen gegen die bösen Ungeheuer, die die Stadt belagert haben. Dabei gibt es viele sehr komische Momente. Obwohl der Roman das klassische Repertoire der Gruselliteratur bedient – Massen von Zombies und Monstern und jede Menge Fluchtszenen – wird es auch ironisch gebrochen; z.B. ist June das Gegenteil des zarten „Fräuleins in Not“.
In seiner sprachlichen und bildlichen Gestaltung ist der Roman auch für weniger geübte Leser geeignet, kann aber auch geübtere fesseln. Das bunte rot-grüne Cover zeigt ein riesiges Monster, vor dem ein kleiner Junge davon sprintet; es verspricht damit, was der Roman auch einlöst. In 18 klar gegliederten Episoden fiebert und lacht man mit Jack – von der ersten bis zur letzten Seite. Ein gelungener erster Band einer neuen Reihe, der große Lust zum (Weiter-)Lesen macht.
Das Buch bietet sich an als unterhaltende Lektüre in der Freizeit oder in freien Lesezeiten in der Schule. Es bietet sich an, das Lesen als primär lustvolle Praxis zu vermitteln.