Buchcover Jutta Wilke: Finn und Papa spielen Steinzeit

Finn und sein Papa sind allein zu Hause. Draußen tobt ein schwerer Sturm, und plötzlich geht das...

Rezension von Thorsten Hadeler

Finn und sein Papa sind allein zu Hause. Draußen tobt ein schwerer Sturm, und plötzlich geht das Licht aus - der Strom ist weg. "Willkommen in der Steinzeit!", sagt Papa, und Finn gefällt diese Idee...

BuchtitelFinn und Papa spielen Steinzeit
AutorJutta Wilke; mit Illustrationen von Catharina Westphal
GenreAbenteuer
Umfang31 Seiten
Edition1. Auflage 2012
VerlagDudenverlag, Mannheim und Zürich
ISBN978-3-411-80859-5
Preis7,95 Euro

Finn und sein Papa sind allein zu Hause. Draußen tobt ein schwerer Sturm, und plötzlich geht das Licht aus - der Strom ist weg. "Willkommen in der Steinzeit!", sagt Papa, und Finn gefällt diese Idee. So geht er mit Papa in der Dunkelheit auf eine Fantasiereise durch die Steinzeit. Sie bauen eine Höhle, um sich vor dem Sturm zu schützen, und gehen auf die Jagd, um ihren Hunger zu stillen.

Unterwegs müssen sie einige Abenteuer bestehen. Da wird der Teppich zu einem reißenden Fluss und der Tisch zum rettenden Floß. Die beiden Steinzeitmenschen haben viel Spaß miteinander – bis irgendwann Mama nach Hause kommt und das Licht anknipst, denn der Strom ist schon längst wieder da.

Die Leseprobe zu "Finn und Papa spielen Steinzeit" von Jutta Wilke finden Sie hier.

Bücher für Erstleser, also für Kinder, die gerade erst dabei sind, Lesen zu lernen, stellen ganz eigene Anforderungen an die Autoren.

Eine große Kunst besteht hier zum Beispiel darin, auf den nur sehr wenigen Seiten, die für die Kleinen noch zu bewältigen sind, eine spannende Geschichte zu erzählen. Jutta Wilke wählt mit der Phantasiereise in die Steinzeit eine literarisch sehr einfache und doch sehr wirkungsvolle Erzählstrategie, die die Kinder sofort zu fesseln vermag. Sehr wichtig sind in diesem Zusammenhang natürlich auch die wunderbaren Illustrationen von Catharina Westphal, die zum einen das Kunststück schaffen, aus einem Teppich einen reißenden Fluss oder aus einem Kühlschrank ein Mammut zu machen. Darüber hinaus ermöglichen die Bilder dem lesenden Kind ein Vorverständnis des Textes. So können auch schwierige Wörter und Sätze leichter bewältigt werden.

Wortwahl und Satzbau sind entscheidende Kriterien für die Qualität eines Buches für Leseanfänger. Das Kind, das hier erreicht werden soll, hat gerade erst gelernt, aus einer Aneinanderreihung einzelner Buchstaben Wörter zu bilden, und fast jedes dieser Wörter stellt noch eine Hürde für sich dar. So sollten Zusammensetzungen aus mehreren Wörtern (wie die berühmte Donaudampfschifffahrtskapitänsmütze) oder Substantivierungen vermieden werden, und der Satzbau sollte sich auf Hauptsätze ohne viele Nebensätze oder Erweiterungen beschränken. Jutta Wilke befolgt diese Regeln und schafft es dennoch, ihre Sprache nicht langweilig und anspruchslos erscheinen zu lassen.

Der Verlag tut ein Übriges, indem der Text in kurzen Zeilen und in einer leicht zu lesenden Schriftart gesetzt wurde. Auf einer Seite finden sich nicht mehr als vier Zeilen, und so kann das Buch bei Erstklässlern ohne Schwierigkeiten zu dem befriedigenden Erlebnis führen, am Ende ein ganzes Buch von vorne bis hinten allein gelesen zu haben. Dass das Kind auf dem Weg dorthin am Ball bleibt, wird aber vor allem der tollen Geschichte zu verdanken sein, die Jutta Wilke und Catharina Westphal hier sowohl spannend als auch humorvoll erzählen und die sich wohltuend von den inzwischen bei Büchern für Jungen-Erstleser leider allzu üblichen Fußball- oder Detektivgeschichten abhebt.

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