Auszeichnung Top-Titel
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Autor*in: Dominik Achtermeier
Buchtitel | In den Kopf geschaut – Was das Gehirn alles kann |
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Autor*in, Übersetzer*in | Tim Kennington, übers. v. Cornelia Panzacchi |
Illustrator*in | Josy Bloggs u. Liz Kay |
Lesealter | Ab 8 Jahren |
Umfang | 96 Seiten |
Edition | 1 |
Verlag | Karibu |
ISBN | 978-3-96129-410-7 |
Preis | 12,99 Euro |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Das Gehirn ist etwas unglaublich Faszinierendes, eine Festplatte, eine Steuer- und Schaltzentrale, die es uns erlaubt zu leben, denken, fühlen, sprechen, träumen und so vieles mehr. Über Gehirne verfügen jedoch nicht nur Menschen, sondern auch Tiere, Dinosaurier und sogar Roboter – kein Wunder also, dass Generationen von Wissenschaftler*innen ihre ganze Konzentration auf die Erforschung des kompliziertesten Organs, das die Natur je hervorgebracht hat, gelegt haben und weiterhin legen. Ein Sachbuch, dass Wissen mal spielerisch, mal unterhaltsam, stets alltagsnah und anhand vieler Beispiele erklärt und vielen Kinderfragen rund ums Gehirn auf den Grund geht.
Es braucht gewiss keine anatomischen Vorkenntnisse um In den Kopf geschaut – Was das Gehirn so alles kann lesen und verstehen zu können. Tim Kennington holt die Leser*innen in ihrer gewohnten Lebenswelt ab und vermittelt Wissen durch kleine Textportionen und bildgestützt. Dabei tragen die bunt-gestalteten Seiten und Abbildungen dazu bei, weiterzulesen, als das Buch schnell wieder zuzuklappen. Unterstützt wird der Aufbau einer Buch-Leser*innenbindung darüber hinaus durch bereits in Kapitelunterschriften formulierte Fragen, die es zu klären gilt und die Spannung aufbauen, sowie durch die die wiederkehrende Aufforderung, Experimente auszuprobieren, um so etwa die Funktion der den Schädel umgebenden Zerebrospinalflüssigkeit kennen und verstehen zu lernen. Dabei unterstützen die Illustrationen den Anleitungsaufbau, für den man nur ein verschließbares Glasgefäß und ein rohes Ei benötigt. Auf diese Weise wird vermittelt, dass Gehirne „gefährlich leben“ und nicht „unkaputtbar“ sind (vgl. S. 14f.).
In sechs Kapitel unterteilt nimmt das Sachbuch die Leser*innen mit auf eine Reise durch den Kopf. Es geht um Grundlagen wie die Größe des Gehirns, den Aufbau des Gehirns, das Denken, ein Vergleich zwischen dem menschlichen Gehirn und Tiergehirnen sowie reaktionsgesteuerte Tiere, Einzeller und Pflanzen, die ohne ein Gehirn auskommen. Gehirne von Insekten können in der Natur aber auch manipuliert werden. Ebenso wir die für Heranwachsende interessante Frage nach der Erschaffung von künstlichen Gehirnen und Intelligenzen gestellt und zum Weiterdenken animiert, ob technische Gehirne schlauer als ein menschliches Gehirn werden können.
Das Sachbilderbuch greift auf vielfältige Vermittlungsstrategien (u.a. auch Informations- bzw. Werkbuch) zurück, sodass die auf jeder Doppelbuchseite präsentierten Fakten zu einem thematischen Schwerpunkt anhand kurzer Geschichten, Anleitungen und Infotafeln eingeordnet und veranschaulicht werden. Dabei stehen die Lesenden, die stets mit „du“ angesprochen werden, im Zentrum der Wissensvermittlung.
Das Sachbuch eignet sich für freie Leseformaten ebenso gut wie für das private Lesen. Gewiss lässt es sich auch im Rahmen des Sach- und Biologieunterrichts einsetzen, da Inhalte in reduzierter Textmenge und anschaulich anders vermittelt werden, als es ein auf Text reduzierter Sachtext schafft. Günstig erscheint es ebenfalls, wenn Heranwachsende bei der Beschaffung von Versuchsmaterialien und der Durchführung eines Versuchs Unterstützung von Erwachsenen erhalten.
Auf der Umschlagsgestaltung und im Anhang, dass über Tests, ein Glossar und Register verfügen, wird das Projekt Litte House of Science hingewiesen, eine englischsprachige Organisation und Plattform im Netz, die mit projektbezogenen Aktionen die Neugier von Kindern anregen und MINT-basiertes Lernen unterstützen will.
Interesse finden Leser*innen, die In den Kopf geschaut – Was das Gehirn alles kann von Tim Kennington bereits mit Freude gelesen haben, sicher auch an Gail Armstrongs Körper, einem Sachbuch aus der Dorling Kindersley-Reihe ‚Wissenswelten‘.