Buchcover Fabian Lenk: Die Zeitdetektive. Der Betrüger von Lübeck

Die Zeitdetektive sind die Freunde Leon, Julian, Kim und die ägyptische Katze Kija. Gemeinsam reisen...

Rezension von Katharina Gerling

Die Zeitdetektive sind die Freunde Leon, Julian, Kim und die ägyptische Katze Kija. Gemeinsam reisen die Vier durch die Zeit und lösen Kriminalfälle. Diesmal geht es nach Lübeck im Jahr 1400. Dort treffen die Freunde auf den Kaufmann Hildebrand Veckinchusen, der auf eine wichtige und geheime Lieferung wartet...

BuchtitelDie Zeitdetektive. Der Betrüger von Lübeck
AutorFabian Lenk
GenreKrimi & Thrill
Lesealter10+
Umfang157 Seiten
VerlagRavensburger Verlag
ISBN978-3-473-36978-2
Preis8,99 €

Die Zeitdetektive sind die Freunde Leon, Julian, Kim und die ägyptische Katze Kija. Gemeinsam reisen die Vier durch die Zeit und lösen Kriminalfälle.
Diesmal geht es nach Lübeck im Jahr 1400.
Dort treffen die Freunde auf den Kaufmann Hildebrand Veckinchusen, der auf eine wichtige und geheime Lieferung wartet.
Schnell freunden sich die Zeitdetektive mit dem Kaufmann an und werden Zeugen, wie dieser zum Opfer eines Überfalls auf offener Straße wird.
Etwas später wird auch noch das Warenlager von Veckinchusen ausgeraubt.
Im Laufe ihrer nicht immer ungefährlichen Ermittlungen finden die Zeitdetektive heraus, dass gleich drei Verdächtige ein gutes Motiv hätten, um den Kaufmann und seine Familie zu ruinieren.
Nun heißt es, die Beweise und Motive geschickt zu kombinieren, denn nur so können die Freunde herausfinden, wer wirklich hinter all den Anschlägen auf die Familie Veckinchusen steckt.

„Julian, Kim und Leon schlichen zurück zur Vorderseite des Hauses. Wie sollten sie in Spans Scrivekamere kommen?
Margarete ging bereits die Beckergrube hinunter in Richtung Marienkirche.
Plötzlich flog die Haustür auf und ein Junge flitzte heraus. Er sauste in ein Wirts-haus, das wenige Schritte von Spans Haus entfernt lag, und kehrte nur eine Minu-te spätermit zwei Männern zurück.
Julian erschrak. Das waren doch die beiden Kerle, die neulich versucht hatten, Hildebrands Geldbeutel zu stehlen!
Rasch zog der Junge seine Freunde in die Gasse zurück und spähte um die Hausecke.
Span war zu den Männern getreten und redete leise auf sie ein. Zu seinem Be-dauern verstand Julian kein Wort.
Die Männer nickten und rannten genau in die Richtung, die auch Margarete ein-geschlagen hatte. Dabei rempelten sie einen alten Mann an, der gerade einen schweren Sack Mehl vor Spans Kellertreppe ablud.
Span und der Junge gingen ins Haus zurück.
Julian sah den beiden Kerlen nach, die in Richtung Marienkirche verschwanden. War das ein Zufall? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Vielmehr hatte es so ausgesehen, als habe der Bankier die Männer gezielt auf Margarete angesetzt!“
(S. 122f.)

Durch den geheimen Raum „Tempus“ können die Freunde Kim, Leon und Julian mit der Katze Kija in die Vergangenheit reisen und erleben dort die spannendsten Abenteuer. Mittlerweile liegen 31 Bände mit ihren Abenteuern vor.

In „Der Betrüger von Lübeck“ lernen die Vier die Hansestadt zu ihrer Blütezeit im Jahr 1400 kennen und lernen, wie man um Waren feilscht und handelt, denn Leon möchte unbedingt schicke Fußballschuhe kaufen.
Somit ist die Reise in die Vergangenheit in eine sinnvolle Rahmenhandlung eingebunden, die nicht unnötig in die Länge gezogen wird.
Das Buch erzeugt kontinuierlich Spannung. So werden die Freunde schon in ihrer ersten Nacht Zeugen, wie jemand in das Warenlager des Kaufmanns Veckinchusen einbricht. Mit Glück und Geschick können die Freunde den Kaufmann und seine Frau aus einigen brenzligen Situationen retten.
Durch solche und viele weitere Szenen wird stetig Spannung erzeugt und aufrecht gehalten, so dass es beim Lesen nie langweilig wird.
Außerdem erfährt man immer mehr über die anderen Figuren, wodurch immer mehr Verdächtige hinzukommen und die Leser aufgefordert sind, sich selber Gedanken zu machen, wer der Täter ist.
Da bis zum Ende offen bleibt, wer hinter alldem steckt, wird die Spannung durchgängig aufrechterhalten.

Die Motive der jeweiligen Verdächtigen könnten nicht unterschiedlicher sein:
Der Kaufmann Sallige ist eine starke Konkurrenz der Brüder Veckinchusen und hat somit ein sehr offensichtliches Motiv.
Im Laufe der Geschichte stellt sich den jugendlichen Ermittlern und somit auch dem Leser jedoch die Frage, ob der Bankier Span wirklich ein Freund der Veckinchusens ist, oder ob er nicht eigentlich ganz andere persönliche Ziele verfolgt. Außerdem ist Sivert stark verschuldet und man kommt nicht umhin sich zu fragen, ob er seinen eignen Bruder hintergehen würde.

Das Abenteuer der Freunde findet im Jahr 1400 statt und richtet sich somit an Kinder, die ein Interesse an Geschichte haben.
Neben den historischen Informationen steht aber vor allem die Lösung des Kriminalfalls im Vordergrund, an dem die Freunde zu gleichen Teilen beteiligt sind und sich vor allem im Team ergänzen. Für die Leser bieten die als sportlich, schlagfertig und klug beschriebenen Hauptfiguren die Möglichkeit zur Identifikation.

Auf den ersten Blick scheint das Buch für Leseanfänger zwar etwas lang zu sein, doch durch kurze Kapitel, die mit kleinen Illustrationen und ganzseitigen Bildern aufgelockert werden, ist das Buch auch für ungeübte Leser auf jeden Fall zu empfehlen.
Auch die Sprache ist an das Alter der Leser angepasst. Zusammenhänge werden verständlich dargestellt und Sprünge in der Handlung kommen nicht vor. Es werden zwar recht viele geschichtliche Begriffe erwähnt, doch diese werden in einem Glossar sehr gut erklärt. Am Anfang der Geschichte werden kurz einige Informatio-nen zu den Figuren der Zeitdetektive gegeben, sodass man nicht die anderen Bände der Reihe kennen muss, um der Geschichte zu folgen.
Insgesamt ist „Der Betrüger von Lübeck“ eine spannende Detektivgeschichte, die sich vor allem an junge Leser mit einem großen Interesse an Geschichte richtet und auch für Leseeinsteiger durch eine ansprechende Gestaltung hervorragend geeignet ist.