Buchcover Seufzerstraße 109 – Unter Hausgeistern

„Im Städtchen Idyll an der Freud lässt es sich gut leben…“. Naja, fast überall! In der Seufzerstraße...

Rezensiert von Patrick Taschler 

Amédée, Angus, Eva und Walter. Elliots Mitbewohner in der Seufzerstraße 109 sind besonders! Und nicht nur, weil sie Geister sind. Nach dem Kennenlernschock kümmern sie sich liebevoll um ihn, da er oft allein ist. Sie vertreiben sogar ständig seine neuen Babysitter, bis zur Ankunft von Frau von Schloss. Sie hasst Kinder und führt etwas im Schilde. Ein rasanter Comic mit bunten Bildern führt die Leser voller Spannung und Witz in Eliots GEIST-reiche Welt!

BuchtitelSeufzerstraße 109 – Unter Hausgeistern
AutorMr Tan, übers. v. Tatjana Kröll, illustr. v. Yomgui Dumont
GenreAbenteuer
Fantastische Literatur
Comic & Graphic Novel
Lesealter10+
Umfang120 Seiten
VerlagKnesebeck
ISBN978-3-95728-825-7
Preis16,00 €
Erscheinungsjahr2024

„Im Städtchen Idyll an der Freud lässt es sich gut leben…“. Naja, fast überall! In der Seufzerstraße 109 sieht es etwas anders aus. Und genau dorthin zieht der neunjährige Elliot mit seinen Eltern, die sich allerdings nur ein paar Tage im Monat blicken lassen, da sie ständig beruflich unterwegs sind.

Elliot ist im großen Haus aber nicht allein. Amédée, Angus, Eva und Walter sind seine besonderen Mitbewohner. Sie sind Geister und leben schon sehr lange in dem Anwesen. Nach einem ersten Schrecken freundet sich Elliot mit ihnen an und die Geister kümmern sich sehr liebevoll um ihn. Sie wecken ihn etwa in der Früh und bereiten das Frühstück zu. Sie vertreiben sogar seine ständig wechselnden Babysitterinnen, die seine Eltern für ihn organisieren.

Alles läuft soweit ganz gut und harmonisch, bis zur Ankunft von Frau von Schloss, der neuen Babysitterin: Sie benimmt sich sehr merkwürdig, hasst offensichtlich Kinder und ist auf der Suche nach etwas ganz anderem. Es stellt sich heraus, dass sie eine Geisterjägerin ist und Eliots neue Freunde fangen will.

Mit viel Mut und Zusammenhalt schaffen es die Hausbewohner, Frau von Schloss aufzuhalten, die von den Mitarbeitern der Psychiatrie in eine Zwangsweste gesteckt und eingeliefert wird. Denn Geister gibt es ja nicht!

Eine Leseprobe ist verfügbar. 

Mr Tan und Yomgui Dumant haben mit dem Comic Seufzerstraße 109 – Unter Hausgeistern einen actionreichen, spannenden und sehr lustigen Auftakt geschaffen, der im zweiten Band Lizenz zum Spuken bereits eine Fortsetzung gefunden hat.

Es handelt sich dabei sowohl um ein Buch für ungeübtere Leser*innen, die bisher nur wenig Leseerfahrungen gesammelt haben, als auch für Comic-Fans. Dabei lebt der kurzweilige Comic vor allem von einer sehr lebendigen und überzeichneten Bildsprache. Mehrere Bilder, wie etwa das Schlafzimmer der Geister, könnte man als Wimmelbilder bezeichnen, die zum Verweilen einladen, da es viel darin zu entdecken gibt. Die 120 Seiten sind nicht allzu textlastig und trotzdem weiß der Comic sprachlich durch kurze Sätze zu überzeugen. Gekonnt werden verschiedene Schriftarten eingesetzt, um zwischen dem Erzähler, der filmreif in die Geschichte einführt und auch am Ende wie in einem Abspann auf die noch bevorstehenden Abenteuer hinweist, und den Protagnisten zu wechseln. Ebenso verdeutlichen unterschiedlichen Hinweislinien der Sprechblasen ob Geister oder lebende Personen sprechen.

Die Hauptfigur Elliot ist ein sehr charmanter Neunjähriger, der ziemlich einsam ist, da seine Eltern ständig beruflich unterwegs sind. Zum Glück findet er in den Geisterfreunden eine sehr nette und liebevolle Ersatzfamilie. Ein sehr diverses Grüppchen, das für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Da wäre etwa Eva, die von Mütterlichkeit nur so strotzt, der etwas mürrische Cowboy Walter, Angus, der lässig ist und irgendwie an Elvis Presley erinnert und die kopflose und lustige Amédée. Und die weiß Elliot auch zu verteidigen, sobald es nötig ist. So wird er sehr erfinderisch, mutig und wächst auch über sich hinaus als das neue Kindermädchen Frau von Schloss plötzlich da ist und sich als Geisterjägerin entpuppt. Eliot bietet den Leser*innen der Zielgruppe deshalb gute Identifikationsmöglichkeiten.

Die Seufzerstraße 109 ist eine Graphic Novel die durch ihre schwungvolle Erzählweise die Leser*innen stets zum Weiterlesen animiert und sich somit bestens als Freizeitlektüre oder auch für die freie Lesezeit in der Schule eignet.

Die Graphic Novel eignet sich besonders als Freizeitlektüre oder während der freien Lesezeit in der Schule, da sie durch die knappen Texte und die farbigen Bilder vor allem Jungen, die kaum oder wenig lesen, zum Lesen animieren kann. Zahlreiche Lacher sind garantiert!