Rezenisert von Dr. Eva Maus
Alex ist ein gewöhnlicher Jugendlicher. Das denkt er zumindest selbst. Doch dann kommt heraus: Sein verstorbener Onkel und Vormund war Geheimagent und hat Alex alles beigebracht, was ein Agent können muss. Die Graphic Novel Alex Rider. Stormbreaker begleitet den jungen Helden auf seinem ersten, gefährlichen Einsatz – erzählt mit bunten Bildern, wenig Text und einem sympathischen Protagonisten. Spannung und Action garantiert!
Buchtitel | Alex Rider. Die Graphic Novel. Stormbreaker |
Autor | Anthony Horowitz, Antony Johnston, übers. v. Franca Fritz und Heinrich Koop, illustr. v. Kanako Damerum und Yuzuru Takasaki |
Lesealter | 12+ |
Umfang | 144 Seiten |
Edition | 1. Auflage |
Verlag | Loewe Graphix |
ISBN | 978-3743219359 |
Preis | 18,00 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Alex Rider lebt nach dem Tod seiner Eltern bei seinem Onkel. Doch dieser ist oft beruflich unterwegs. Während Alex denkt, dass sein Onkel den langweiligsten Job der Welt hat, ist der in Wirklichkeit als Spion im Einsatz – und kommt dabei schließlich um. Damit ändert sich Alex‘ Leben von Grund auf: Er erfährt die Wahrheit über seinen Onkel und erkennt, dass die gemeinsamen Urlaube und Hobbys als Training gedient haben. Denn er wird vom Geheimdienst rekrutiert und muss direkt in einen Einsatz – dem Einsatz, der seinen Onkel das Leben gekostet hat. Es gilt, einen rachedurstigen Milliardär zu entlarven, der allen Schüler*innen Englands lebensgefährlich werden könnte. Mit Mut, Durchhaltevermögen, dem Einsatz von Verbündeten und einer Portion Glück meistert Alex, der in der Schule eher als unscheinbarer Außenseiter gilt, alle Herausforderungen, die selbst erfahrene und erwachsene Spione an ihre Grenzen gebracht hätten.
Eine Leseprobe ist online über den loewe Verlag einsehbar.
Alex Rider: Stormbreaker ist eine klassische Heldenreise – ein Protagonist startet widerwillig in sein Abenteuer und wächst über sich hinaus – mit viel äußerer Handlung und Spannung von Anfang an in der Form einer Graphic Novel. Damit erfüllt das Buch alle Voraussetzungen, um auch lesemuffelige Jungen zu locken, ist aber genauso ideales Lesefutter für belesene Action-Fans.
Die Hauptfigur Alex lädt durch sein Außenseiterdasein in der Schule und seine anfänglichen Unsicherheiten zur Identifikation ein und wird zu einem Helden, mit dem man gern mitfiebert, der mutig, scharfsinnig und körperlich fähig ist, aber auch die richtigen Werte vertritt.
Die Anlehnung an klassische Spion-Geschichten wie James Bond ist unübersehbar und kann dazu beitragen, realistische Leseerwartungen aufzubauen, die nicht enttäuscht werden. Trotzdem wirkt die Geschichte nicht beliebig und bleibt spannend. Zudem werden Geschlechterstereotypen nicht, wie sonst oft in diesem Genre, bedient und Brutalität hält sich in altersangemessenen Grenzen, ohne zu zahnlos zu wirken.
Die Textmenge ist sehr überschaubar. Viele der 144 Seiten kommen mit wenigen Worten aus. Trotzdem lässt sich der chronologisch erzählten Handlung gut folgen. Dazu trägt auch bei, dass die Figuren und Handlungsorte sehr vielseitig gezeichnet sind, so dass man sie gut auseinanderhalten kann, obwohl der Zeichenstil eher wenig detailreich ist. Der Erzähl- und Illustrationsstil erinnert an Blockbuster aus dem Kino oder Computerspiele und kommt damit auch weniger leseaffinen Jugendlichen entgegen.
Die Bearbeitung als Graphic Novel ist die neueste mediale Bearbeitung der Geschichte um den jungen Spion, die bereits eine mehrbändige Buchreihe, Hörbücher und eine Verfilmung umfasst, so dass an erfolgreiche Leseerfahrungen in anderen Genres und Medien angeknüpft werden kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Alex Rider. Die Graphic Novel – Stormbreaker für alle Jungen und Mädchen bestens geeignet ist, die unkompliziert und actionreich unterhalten werden wollen und dafür auch gern zu einer Graphic Nobel greifen.
Alex Rider. Die Graphic Novel – Stormbreaker eignet sich hervorragend für Vielleseverfahren und als Freizeitlektüre. Eine Bereitstellung in Klassen- oder Schulbibliotheken ist somit zu empfehlen. Für eine Klassenlektüre hat das Buch in den meisten Kontexten zu wenig inhaltliche Tiefe, kann aber gut als beispielhafter Vertreter des Spionage-Genres oder zu einem Vergleich zwischen verschiedenen medialen Verarbeitungen (Roman, Hörbuch, Film, Graphic Novel) herangezogen werden.
Wer sich für die Graphic Novel begeistert kann, wird sich vielleicht auch für die deutlich mehr Bände umfassende Romanreihe interessieren, so dass Alex Rider. Die Graphic Novel – Stormbreaker als Türöffner für zeitintensivere Leseerfahrungen dienen kann. Wer bereits Fan von Graphic Novels oder typischen Spionage-Geschichten mit jugendlichem Helden ist, wird an diesem Buch sicherlich Freude finden. Wer über diese Lektüre zum Fan wird, findet unter den aktuellen Titeln der Kinder- und Jugendliteratur viele Anknüpfungspunkte. Beispielsweise könnten ihnen die boys & books-Top-Titel Ragnarök von Odim Helgheim, Die Alptraumjäger von Sarah Franck Thilliez, Yomgui Dumont und Drac oder Das Schiff der verlorenen Kinder von Boris Koch gefallen. Um junge, mutige Spione bzw. Agenten geht es in den Top-Titeln Bounty Hunter von Heiko Wolz oder Shadow Agents von Ivo Pala.