Eine Leseprobe kann hier eingesehen werden.

Die Handlung ist typisch für das Genre Phantastik und einige Lesende werden sich in bestimmten Momenten an die beliebte Harry Potter-Reihe erinnern. Neben diesem möglichen positiven Leseanreiz bietet auch die Sprache des Buches Potenzial, Lesebegeisterung zu wecken. The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte ist ein Buch zum gleichnamigen Film, was zum Beispiel durch die genaue Beschreibung von Landschaften und Momenten spürbar wird. Das Sprachniveau des Autors, Hendrik Lambertus, ist anschaulich und auch für wenig leseaffine Jugendliche geeignet. Unterstützt wird das Leseverständnis durch Fotografien, die Szenen des Films zeigen. 

Thematisch bedient The Magic Flute einige klassische Motive der Kinder- und Jugendliteratur (Freundschaft, Abenteuer und sich anbahnende erste Liebe), doch wird Jugendlichen auch die Möglichkeit geboten, einen Einblick in den hochkulturellen Klassiker Mozarts zu erlangen. Nicht zu vernachlässigen sind die gesellschaftskritischen Töne, die das Buch behandelt – zum Beispiel der starke Druck bei der Talentförderung oder die Risiken des Nichterkennens von Depressionen, welche durch ersteres ausgelöst werden können. 

Doch nicht nur diese ‚Klänge‘ sollen hier erwähnt werden: Das Buch bietet mittels eines integrierten QR-Codes sowie entsprechenden Hinweisen an den jeweiligen Kapitelanfängen die Möglichkeit, die passende Filmmusik, welche unter anderem von der originalen Zauberflöte inspiriert wurde, beim Lesen einzubinden. Dies ist nur ein Teil eines umfangreichen Medienverbundes, in welchen The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte integriert ist. So sind neben dem Film und den Songs ein Hörspiel sowie ein Hörbuch produziert worden. Letzteres könnte vor allem leseschwachen Kindern und Jugendlichen Unterstützung im Leseprozess bieten. Für leseerfahrene Jugendliche, an welche sich diese Leseempfehlung vor allem richtet, sind die zwei Handlungsträge, die in der realen und fiktiven Welt verwurzelt sind, leicht zu differenzieren und zu folgen. Neben all diesen positiven Aspekten sind zum Schluss noch die hohe Seitenzahl der Lektüre und der eher nerdige Protagonisten, welcher somit nicht zwangsläufig für alle Leser*innen als Identifikationsfigur dienen kann, als mögliche Einschränkung zu nennen. 

Insgesamt überwiegen jedoch die Chancen einer möglichen Leseförderung und den ‚Eintritt‘ in eine weitere, fantastische Welt.

Das Buch The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte bietet sich in mehreren Bereichen der Leseförderung an. Für den Einsatz im Literaturunterricht ist der Titel ebenso geeignet. Durch den umfangreichen Medienverbund bietet sich der intermediale Vergleich an, um die verschiedenen Erzählweisen zu erschließen und kenntlich zu machen. Vor allem der Vergleich zwischen dem Buch und dem Film könnte im Unterricht auszugsweise behandelt werden, um so zum Beispiel auch filmische Gestaltungsmittel kennenzulernen. 

Aufgrund seiner Thematik bietet sich The Magic Flute ferner im fächerübergreifenden Unterricht an (Deutsch/Musik). 

Als private Lektüre bedarf es keiner aktiven Lesebegleitung. Kinder und Jugendliche, die The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte gerne lesen, könnten auch ein Interesse an Der Händler der Töne von Verena Petrasch und Magic Guardians von Todd Calgi haben, welche bereits von boys & books als Top-Titel prämiert und rezensiert wurden.