Buchcover Rileys verrücktes Leben: vom Pech verfolgt,  Simon James Green

Obwohl Riley (Optimus Quinn) Angst vor Geisterbahnen hat und Jahrmärkte eigentlich langweilig...

Rezensiert von Benjamin Tüngethal

Jeder kennt diese Tage, an denen einfach nichts gelingt. Bei Riley sind diese Tage nicht die Ausnahme, sondern seit seinem Besuch bei einer Wahrsagerin sein Alltag. Wirklich alles geht schief. Absolut alles! Doch es gibt einen Lichtblick: Brad! Kann Riley mit ihm seine Pechsträhne beenden oder wird alles noch viel schlimmer? 

BuchtitelRileys verrücktes Leben: vom Pech verfolgt
AutorSimon James Green
GenreAbenteuer
Lesealter10+
Umfang245 Seiten
Edition1. Auflage
VerlagBaumhaus
ISBN978-3-8339-0716-6
Preis12,99 €
Erscheinungsjahr2022

Obwohl Riley (Optimus Quinn) Angst vor Geisterbahnen hat und Jahrmärkte eigentlich langweilig findet, begleitet er seine Mutter dorthin. Auf dem Rummel begegnet er der Wahrsagerin Olga, die ihn verflucht, weil er versehentlich auf ihre Glaskugel und ihr Gesicht niest.

Riley glaubt nun, dass er vom Pech verfolgt wird und tatsächlich geschehen ihm und um ihn herum sehr viele rätselhafte Unfälle. In dieser Zeit kommt ein neuer Schüler in seine Klasse: Brad. Brad gelingt scheinbar alles, während Riley weiterhin sehr viel Pech hat. Beispielsweise versucht er, den Fluch mit einem Bad „wegzuwaschen“ und setzt dabei die halbe Wohnung unter Wasser.

Ein Tipp aus dem Internet verspricht Abhilfe. Riley braucht einen Glücksbringer als Gegengewicht. Dafür eignet sich seiner Ansicht nach der Schulhase Blinki ideal. Leider entwischt ihm Blinki, als er versucht, ihn aus seinem Käfig zu holen. Auch die Suche nach Olga und der Versuch, sich Salz über die Schulter zu werfen, zeigen keinen Erfolg. Bei einem Strandausflug mit Brads Familie erkennt Riley, dass Brad sein Glücksbringer ist, obwohl er kurz zuvor in einer Wasserrutsche seine geliehene Badehose verliert, die von einem Hund namens Hai stibitzt und an den Strand getragen wird. Das laute Rufen nach dem Hund führt unweigerlich zu einem großen Chaos.

Beim gemeinsamen Baseballspiel entdeckt Riley dann Blinki und kann ihn einfangen. Allerdings wird dabei der Hausmeister mit einem Baseball am Kopf getroffen und der Rasenmäher verwüstet den Schulhof.

Nachdem Riley Brad von dem Fluch erzählt, findet dieser heraus, dass Riley ihn nur als Glücksbringer benutzen wollte und ist wütend. Obwohl sich Riley entschuldigt, scheint Brad rigoros. Jedoch lässt er Riley bei der Präsentation einer gemeinsamen Schulaufgabe, die Riley ganz vergessen hatte, nicht im Stich. Sie werden wieder Freunde. Riley gesteht, dass er Blinki entführen wollte, und Brad erklärt, dass sein Leben nicht so perfekt ist, wie es scheint.

Abschließend treffen sie auf Olga und Brad tritt ihr auf den Fuß. Daraufhin verflucht sie auch ihn. Als Riley und Brad kurz darauf sehen, wie ein Kind einen Beutel Murmeln fallen lässt, diese auf einen in sein Handy versunkenen Mann auf dem Bürgersteig zurollen und von hinten ein Lastwagen angefahren kommt, rennen die Jungen zur Sicherheit lieber los. 


Eine Leseprobe kann hier eingesehen werden.

Wenn man die Definition eines Pechvogels sucht, ist man bei Riley genau richtig. In dem knapp 245 Seiten umfassenden Buch passieren dem Jungen die wildesten Missgeschicke. Riley ist sich aber auch nicht zu schade, alles, was er im Internet findet, zu probieren, um seinen Fluch wieder loszuwerden. In 28 Kapiteln, die 10 oder weniger Seiten umfassen, erfahren die Leser*innen, was Riley zustößt. Durch die kurzen Kapitel sowie das gesamte Layout ist das Buch sehr leserfreundlich und insbesondere für Leseanfänger*innen geeignet. Dazu tragen die diversen Illustrationen bei, die durchaus auch sinnstiftend sein können. Meist sind es aber humorvolle Zugaben an den Text, wie das Wimmelbild auf Seite 156f.

Riley ist ein authentisch geszeichneter Junge. Er handelt meist impulsiv, wobei Leser*innen seine Entscheidungen nie anzweifeln, denn alles wirkt ganz nachvollziehbar und in der Welt des Jungen logisch. Natürlich glaubt er nicht an Zufälle, sondern es muss ein Fluch sein. Auch der Ausweg aus der Situation durch Gehörtes oder Gelesenes im Internet ist etwas, das man bei Jungen in dem Alter tatsächlich beobachten kann. Dahinein spielen auch die Rangeleien mit der Schwester, die klischeehaft mit typischem Mädchen- und Jungsverhalten spielen. Noch wichtiger ist, dass die Leser*innen in der Erzählung keine „Verschnaufpause“ erleben. Es reiht sich immer wieder eine knappe Episode an die nächste, wodurch die Spannung durchweg aufrechterhalten wird.

Darüber hinaus wird die Handlung chronologisch einsträngig aus Rileys Sicht erzählt. Für ungeübte Leser*innen ist die Handlung deshalb leicht verständlich. Was den Text aber ganz besonders ansprechend macht, ist der situative Humor der Erzählung. Da sind zum einen die lustigen Situationen, in denen Riley Pech hat, aber natürlich auch seine Reaktionen auf die Umwelt sind belustigend. 

Aufgrund der durchweg sympathischen und authentischen Riley-Figur, des lustigen und actionreichen Inhalts und des sehr leserfreundlichen Layouts wird dieses Buch viele Leser*innen in den Bann ziehen. Nicht zuletzt, um herauszufinden, ob Riley den Fluch wirklich brechen kann.

Das Werk könnte bspw. in der Jahrgangsstufe 5 als Klassenlektüre dienen und die Motive Glück und Pech aufarbeiten. Zudem eignet sich das Werk für die Klassen- und Schulbibliothek.

Verbundmedien sind derzeit nicht bekannt.

Rileys verrücktes Leben ist ein Abenteuerroman für junge Leser*innen, die gerne über sich und andere lachen oder die den Humor von Räubergeschichten wie Banditen-Papa mögen.