Buchcover Karl Olsberg: Das Dorf – Gestrandet auf der Smaragdinsel

Die Freunde Nano und Maffi können sich über Langeweile nicht beschweren: Da Nano es liebt, Streiche...

Rezension von Laura Mogl

Um dem Ärger eines missglückten Streiches zu entgehen, verstecken sich die Freunde Nano und Maffi in einem Boot, das plötzlich auf dem offenen Meer treibt. Gestrandet auf einer vermeintlich einsamen Insel müssen sie sich vor Nachtwandlern und Knallschleichern in einer Höhle verstecken. Doch auch hier lauert Gefahr! Gelingt es den Kindern, wieder sicher nach Hause zu kommen? Ein spannendes Abenteuer – nicht nur für Minecraft-Fans. 

BuchtitelDas Dorf – Gestrandet auf der Smaragdinsel
AutorKarl Olsberg
GenreAbenteuer
Comic & Graphic Novel
Lesealter8+
Umfang157 Seiten
VerlagLoewe WOW
ISBN978-3-7432-1121-6
Preis12 €

Die Freunde Nano und Maffi können sich über Langeweile nicht beschweren: Da Nano es liebt, Streiche zu spielen, geraten die beiden häufig in gefährliche Situationen. Sein neuester Streich ist jedoch der Auslöser für ein großes Abenteuer. Nano baut einen Schneegolem, der enormes Chaos im Dorf am Rand der Schlucht auslöst. Um dem Ärger zu entgehen, können sich die Kinder in einem Boot verstecken, das jedoch unbemerkt aufs offene Meer hinaustreibt, wodurch Nano und Maffi zu einer vermeintlich einsamen Insel gebracht werden. In einer Höhle werden die beiden nicht nur von Monstern überrascht, sie finden auch einen unermesslichen Schatz. Doch werden es Nano und Maffi schaffen, wieder sicher nach Hause zurückzufinden?

Eine Leseprobe kann hier eingesehen werden.

Mit diesem witzigen ersten Band einer spannenden Kinderbuch-Reihe gelingt Karl Olsberg eine geschickte Kombination aus Abenteuergeschichte und dem beliebten Computerspiel „Minecraft.“ Das Buch gliedert sich in die Loewe-Wow!-Reihe ein, die insbesondere auf die veränderten Lesegewohnheiten der Kinder reagieren möchte. Die damit verbundene Buchgestaltung, die sich neben einer starken Textreduzierung auf den einzelnen Seiten sowie an einen Comic erinnernde Illustrationen im Stil des Computerspiels „Minecraft“ auszeichnet, wirkt durchaus motivierend auf junge Leser*innen. Unterstützt wird dies auch durch die rasant startende Handlung, die die Leser*innen gleich in das Geschehen hineinzieht, weshalb insbesondere Lesemuffel nicht auf eine harte Geduldsprobe gestellt werden, sondern schnelle Leseerfolge verzeichnen können. 

Auch wenn die Protagonisten eher eindimensional gestaltet sind, weshalb auch einige Klischees zum Vorschein kommen, bieten diese mit der Lust auf Abenteuer durchaus Identifikationspotenzial. Insbesondere mit Nano, der es liebt, Streiche zu spielen, können sich viele Kinder identifizieren. Welches Kind träumt schließlich nicht davon, auf einer einsamen Insel gegen Monster zu kämpfen? Über solche Begegnungen werden sich vor allem die Fans des Computerspiels Minecraft freuen, die genau wissen, dass im Spiel zahlreiche Monster auftreten können. Carl Olsberg greift in diesem Werk auf die Monster zurück, die er bereits in seine anderen Minecraft-Bücher integriert hat. So müssen Nano und Maffi vor sogenannten Nachtwandlern wie Knallschleichern fliehen, was sie erst in die Höhle treibt, in der sie den Smaragdschatz finden. Solche Begegnungen werden sehr nervenaufreibend geschildert, wodurch der*die Leser*in mit den Protagonisten mitfiebert, ob es ihnen gelingt, die fiesen Monster zu besiegen. Diese Auseinandersetzungen werden den Rezipierenden in einem großflächigen Format sehr anschaulich geschildert, wodurch ein hohes Maß an Spannung erzeugt wird, was die Leser*innen zum schnellen Weiterlesen motiviert. Die Geschichte endet mit einem Happy-End, wodurch die Leser*innen schließlich gemeinsam mit den Protagonisten aufatmen können.  

Sprachlich ist das Buch sehr einfach gehalten und orientiert sich konzeptionell am mündlichen Sprachgebrauch, was den Rezeptionsprozess der Leser*innen vereinfacht. Dadurch, dass die Seitengestaltung überwiegend auf großflächige Illustrationen und überschaubaren Textmenge setzt, können die Leser*innen schnelle Leseerfolge verzeichnen, was die Lesemotivation steigert. Die Schriftgestaltung ist der Altersgruppe entsprechend ausgerichtet. Besonders gelungen ist hierbei, dass lautmalerische Ausdrücke im Comic-Stil optisch hervorgehoben werden: So wird z.B. „Kaboom“ (S. 32) in Großbuchstaben und vergrößert geschrieben, sobald das Boot der Kinder am Ufer der Insel in Einzelteile zerschellt, während Nanos Ausruf „Boooah!“ (S. 83) durch die großflächige Gestaltung seine Begeisterung über den gefundenen Schatz widerspiegelt.   

Zusammenfassend lässt sich somit feststellen, dass mit Das Dorf. Gestrandet auf der Smaragdinsel eine perfekte Kombination aus einer witzigen Abenteuergeschichte und dem beliebten Computerspiel Minecraft präsentiert wird, die die Leser*innen nicht mehr so schnell loslässt und Lust auf weitere Lese-Abenteuer macht. 

Da sich das Buch insbesondere durch seine Textreduzierung sowie einfach gehaltene Sprache auszeichnet, eignet es sich insbesondere zur Privatlektüre. Gerade das Cover, das bereits auf das beliebte Computerspiel Minecraft mit seinen würfelartigen Figuren und Landschaften anspielt, zieht sogleich die Aufmerksamkeit von jungen Leser*innen auf sich. Da auch Lesemuffel schnelle Leseerfolge verzeichnen können, weiß das Buch besonders diese Gruppe bis zur letzten Seite an sich zu fesseln. 

Im Zuge von Vielleseverfahren kann es zudem einen verdienten Platz in Klassen- oder Schulbibliotheken einnehmen. Aufgrund der Illustration im Pixel-Stil des Minecraft-Computerspiels bietet das Buch gleichfalls einige Gestaltungsmöglichkeiten, die die Lernenden im Rahmen von Lesekisten gut einbringen können. Gerade die typische Ästhetik regt zur zeichnerischen Auseinandersetzung an.