Buchcover Dino Riders - Die Königin der Tigerkrieger

Im ersten Teil der DinoRiders-Reihe gelangt der Jugendliche Connor mit Hilfe von Dinosaurier-Figuren...

Rezension von Maike Both

„Um Hilfe zu bitten, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.“ – Diese Lektion müssen Connor und die DinoRiders auf die harte Tour lernen. Sie kämpfen nicht nur gegen die schier übermächtigen Bloods, sondern auch gegen den Untergang von Ana-Chrona und all ihrer Freunde.

BuchtitelDino Riders - Die Königin der Dinokrieger
AutorLeslie Hunter
GenreAbenteuer
Lesealter8+
Umfang128
Verlagcbj
ISBN978-3-570-15924-8
Preis7,99 Euro
Erscheinungsjahr2014

Im ersten Teil der DinoRiders-Reihe gelangt der Jugendliche Connor mit Hilfe von Dinosaurier-Figuren und einem geheimen Schlüssel ins Reich Ana-Chrona, wo er in den Kampf zwischen den DinoRiders und den Bloods hineingezogen wird.

Zu Beginn des zweiten Teils schläft Connor schon, als ihn auf einmal der Hilferuf aus Ana-Chrona erreicht. Sofort ist er hellwach. Ohne Zögern macht er sich auf den Weg und landet direkt in der Schlacht. Er sieht nur, dass seine Freunde, die DinoRiders, dringend Hilfe brauchen. Die Bloods haben es fast geschafft, den ersten Schutzwall niederzureißen. Dann sind sie alle verloren.

Also stürzt sich Connor mit seinem Ornithomimus Fährtenleser in die Schlacht. Gemeinsam mit seinem Freund Fox und dessen Iguanodon Stachelfuß gelingt es ihm durch eine List, die Bloods kurzfristig zurückzudrängen, sodass die angeschlagenen DinoRiders die Chance haben, sich hinter den zweiten Schutzwall zurückzuziehen.

Doch diese Chance nutzen auch die Bloods. Mit Hilfe ihrer Sauropoden bauen sie einen riesigen Staumdamm aus Baumstämmen und Felsbrocken um die gesamte Stadt herum. Sie lassen zwar Flüchtlinge in die Stadt, aber niemanden mehr heraus. Und das größte Problem: sie unterbrechen die Wasserläufe in die Stadt. So wird es innerhalb kürzester Zeit kein Wasser mehr in der Hauptstadt Melaya geben. Connor und seine Freunde sind verzweifelt. Dann scheitert auch noch ihr Plan, durch Flugsaurier einen Hilferuf an ihre Verbündeten in Tigerstadt zu senden. Die Lage erscheint aussichtslos. Bis Connor und Fox sich mit Fährtenleser und Stachelfuß auf eine waghalsige Mission begeben.

Plötzlich blieb Fährtenleser stehen, hob den Kopf und trippelte zwei Schritte rückwärts. Connor schob sich an ihm vorbei. Und erstarrte.
Vor ihm standen zwei Säbelzahntiger. Vier Meter lang, mit einer Schulterhöhe von knapp zwei Metern waren die Tiere an sich schon Furcht einflößend. Dazu trugen sie Helme und ihre armlangen Zähne waren durch Metallspitzen zu noch tödlicheren Waffen gemacht worden. Auf dem Rücken des einen Tigers saß ein Mann mit blanker Brust und einem Umhang aus Tigerfell. Er trug einen Helm mit breitem Haarbüschel, der sich von der Stirn bis in den Nacken zog. Der Speer in seiner Hand zielte auf Connor.
Auf dem anderen Tier saß eine Frau. Ihre langen, leicht lila schimmernden Haare fielen ihr bis zum Gürtel. Auch sie trug einen Helm, ihre Waffe aber war eine Steinschleider. Sie war geladen. Bedrohlich surrte sie durch die feuchte Luft des Dschungels. Connor war sich sicher: Sie verfehlte nie ein Ziel.


„Keinen Schritt weiter!“, warnte der Mann. (S. 96 f.)

Das Cover von „Dino Riders – Die Königin der Tigerkrieger“ zeigt, passend zum Titel, ein eindrucksvolles Bild von drei Dinosaurieren und einem Säbelzahntiger mit ihren Reitern. Alle sind bewaffnet, machen einen kampflustigen Eindruck und spiegeln somit den Charakter des Buches wider. Für junge Leser ist es sehr attraktiv und lädt zum Lesen ein. Auch im Buch wird der Text durch zahlreiche schwarz-weiße Illustrationen aufgelockert. Zwischendurch werden drei für die Erzählung relevante Tiere mit einem Steckbrief genauer vorgestellt, was dem Wissensdurst junger, dinosaurier-begeisterter Leser sehr entgegen kommt.Die Qualität der Illustrationen sowohl auf dem Cover als auch innen ist, soweit bei Dinosauriern zu beurteilen, sehr realistisch und detailgetreu.
Das Buch ist in sechzehn Kapitel mit einer Länge von fünf und zehn Seiten eingeteilt. Die Schrift ist sehr groß, die Sprache dem Wortschatz achtjähriger Kinder angemessen einfach.

Leslie Hunter gelingt es, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite zu halten. Connor wird zu Beginn des Buches zurück nach Ana-Chrona gerufen, weil sich seine Freunde in großer Gefahr befinden. Von seiner Ankunft dort bis zu seiner Rückkehr nach Hause stürzen sein Freund Fox und er von einem Abenteuer zum nächsten. Dabei wird die Handlung nie vorhersehbar oder langweilig. Hunter hält den Spannungsbogen gekonnt aufrecht und schließt mit einem Ausblick auf den nächsten Band der Reihe. Er weckt einerseits die Freude auf diesen, lässt andererseits aber nicht zu viele offene Fragen zurück.

Die Fronten zwischen den „guten“ DinoRiders und den „bösen“ Bloods sind von Beginn an klar gezeichnet. Connor zählt sich zu den DinoRiders und wird von ihnen offensichtlich respektiert, denn er wird in alle wichtigen Entscheidungen und Besprechungen mit einbezogen. Er schildert die Bloods stets als die gefährlichen Feinde, an denen keine gute Eigenschaft zu erkennen ist. Sie wollen aus nicht näher benannten Gründen die Hauptstadt Ana-Chronas niederbrennen und schrecken dabei weder vor dem Töten der DinoRiders und ihrer Sauropoden noch vor dem Ausdursten der zivilen Bevölkerung zurück. Bis zum Schluss zeigen sie keine Gnade oder Reue, werden als Sklavenhalter dargestellt und können nur durch die Zusammenarbeit mit den verbündeten Tigerkriegern besiegt werden. Dadurch fühlt sich der Leser in seinem Urteil über die Pro- und Antagonisten bestärkt. Lektionen, die Connor und der Leser aus seinem Aufenthalt bei den DinoRiders ziehen, werden unmissverständlich als solche formuliert. So betont Hunter immer wieder, dass Klugheit stets die Oberhand gegenüber der Gewalt behält. „Um Hilfe zu bitten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.“ (S. 69) Verbündete, die in schweren Zeiten ohne zu Zögern zu Hilfe eilen, benötigt selbst der größte Herrscher.

In der Dino Riders-Reihe sind bisher vier Bände erschienen, das letzte im März 2015. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Bände folgen werden.

„Dino Riders – Die Königin der Tigerkrieger“ eignet sich für junge Leser sowohl als freie Lektüre als auch als Teil eines freien Leseformates in der Schule. Durch seine actionreiche, spannende Handlung motiviert es zur weiteren Lektüre und stellt einen Anreiz zum Lesen der anderen Bände dieser Reihe dar. Das Buch ist darüber hinaus sicherlich ein spannender Einstieg in das selbstständige Erzählen und Erfinden von Geschichten.