Buchcover Rüdiger Bertram: Die Jungs vom S.W.A.P. – Space Agents

Tim und Bob sind beste Freunde und in ein riesiges Abenteuer gestolpert: Durch ein Missverständnis...

Rezension von Eva Maus

Zum dritten Mal müssen die jungen S.W.A.P.-Agenten Tim und Bob die Welt retten. Dazu verfolgen sie den bösen Baron von Funeral gleichermaßen unerschrocken wie chaotisch sogar bis in den Weltraum. In einer gelungenen Kombination aus Text und Bild werden hier Action und Spannung satt geboten … mit einer gehörigen Portion Humor. 

BuchtitelDie Jungs vom S.W.A.P. – Space Agents
AutorRüdiger Bertram; mit Illustrationen von Heribert Schulmeyer
GenreHumor & Komik
Lesealter10+
Umfang235 Seiten
Edition1
VerlagOetinger
ISBN978-3-7891-2031-2
Preis12 €

Tim und Bob sind beste Freunde und in ein riesiges Abenteuer gestolpert: Durch ein Missverständnis hat sie der S.W.A.P. (das Special-Weapon-Action-Program der UNO) zu Top-Agenten erklärt und das Schicksal der Welt in ihre Hände gelegt. Nachdem sie ihre ersten beiden Aufträge erfolgreich beendet haben, steht nun die nächste Mission an:

Während zuerst das langsame Absinken des Sauerstoffgehalts in der Luft das drängendste Problem zu sein scheint, finden die ungleichen Jungs bald heraus, dass der böse Baron von Funeral, der hinter der Bedrohung steckt, einen noch viel teuflischeren Plan verfolgt: Er hat einen absolut tödlichen Virus gestohlen und will ihn vom Weltraum aus auf die Erde schicken. Zum Glück ergänzen sich Tim, alias Big Brain, und der technikbegabte und schlagkräftige Bob prima und schaffen es gemeinsam, dem Baron ins All zu folgen. Ihre Mission wird aber von Geldproblemen des S.W.A.P.s sowie von der maroden Technik der internationalen Raumfahrtorganisationen erschwert. Hinzu kommt, dass beide Jungs für das Ninja-Mädchen Hoka Hay schwärmen, diese aber ihre ganz eigenen Ziele hat.

Mit der gewohnten Mischung aus Glück, Geschick, Scharfsinn und viel Mut gelingt es den jungen S.W.A.P.-Agenten immer wieder aus brenzligen Situationen zu entkommen. Doch die Zeit wird knapp, der böse Baron ist ein ebenbürtiger Gegner und sein Plan tödlich.

Tim und Bob beweisen in ihrem dritten Abenteuer einmal mehr, dass sie ganz normale Jungs sind, die sich gern gegenseitig ärgern, unsicher im Umgang mit Mädchen sind und gleichzeitig die Menschheit retten können. Durch ihre Unterschiedlichkeit – während Tim vor allem viel weiß, kann Bob ordentlich zuschlagen und mit Technik umgehen – bietet das Buch mit den beiden Jungs zwei gegensätzliche aber gleichermaßen sympathische Protagonisten. Da sie sich in gefährlichen Abenteuern bewähren und trotzdem mit den Alltagssorgen von Pubertierenden vertraut sind, eignen sie sich für viele junge, männliche Leser als Identifikationsfiguren. So schwärmen beide Agenten für das Spionage-Ass und Ninja-Mädchen Hoka Hay, würden das aber niemals zugeben. Andererseits haben sie kein Problem damit, sich heimlich in eine Rakete zu schmuggeln und in den Weltraum schießen zu lassen. Besonders angesichts der sehr fehlerhaften Erwachsenen, die den Jungs auf ihrer Mission begegnen, sind sie trotz ihrer chaotischen Art und des ewigen Gezankes in allen Situationen überlegen, entschärfen Bomben, retten sich aus Schießereien und können in letzter Sekunde aus der explodierenden ISS fliehen.

Der rasante Einstieg ins Geschehen – gleich auf der ersten Seite wird Tim auf dramatische Weise entführt – sowie die gelungene Kombination von Text und Bild sollten Lesemuffeln und Comic-Fans die Lektüre schmackhaft machen. Rüdiger Bertram entwirft eine schnelle Abfolge vielseitiger, spannender und actionreicher Episoden rund um den Globus und bis ins All, aus denen die jungen S.W.A.P.-Agenten durch Geistesgegenwart, Ideenreichtum und manchmal auch einfach durch Bobs Schlagkraft siegreich hervorgehen. Allgegenwärtig ist dabei ein Humor, der sich vor allem aus Slapstick und satirischer Zuspitzung speist. So sollten die Jungs darauf achten, nichts kaputt zu machen, weil der S.W.A.P. pleite ist und ihnen jeden Schaden persönlich in Rechnung stellt. Das gelingt den Jungs aber nicht so richtig, denn im Laufe des Buches geht so einiges kaputt – unter anderem zahlreiche Stände auf einem Wochenmarkt und die Internationale Raumstation.

„Die Jungs vom S.W.A.P. – Space Agents“ punktet mit witzigen Bildern und Comic Strips , die den Text sinnvoll ergänzen, einer Texteinteilung in überschaubare Kapitel und einer rasanten Handlung. Tim und Bob stolpern durch eine irre Welt mit (auch) fiktionaler Technik und leben ihr Motto „No risk, no fun“. Das funktioniert auf der dunklen Seite des Mondes genauso gut wie im Palast eines Öl-Scheichs oder in einer abgelegenen Irrenanstalt. Die Handlung bleibt dabei aber sehr linear und wenig realistisch, was Krimis lesende Knobelfans und Logik-Liebhaber abstoßen könnte. Für alle anderen ist auch der dritte Band der S.W.A.P.-Reihe eine kurzweilige, witzige Lektüre, die sich lohnt.

Mit „Space Agents“ überzeugt das eingespielte Team aus Rüdiger Bertram und Heribert Schulmeyer wie in den beiden ersten S.W.A.P.-Bänden „Operation Deep Water“ und „Flammendes Inferno“ durch das gelungene Zusammenspiel von Text und Bild und der Kombination aus Action, Spannung und Humor. Wer sich auf die sympathischen Helden Tim und Bob und auf ihre Welt einlassen kann, wird wieder einmal mit Abenteuer und Spaß belohnt.

„Die Jungs vom S.W.A.P.“ sind geeignete Begleiter für die private Lektüre wie für freie Leseformate in der Schule. Die lustige, schnelle und einfache Handlung voller Action und Spannung sowie das Zusammenspiel von Text und Bild können (auch) bei schwächeren Lesern Lesemotivation generieren und auch Comic-Fans begeistern. Da es sich um eine Buch-Reihe handelt, ist ein möglicher Anreiz für weitere unterhaltsame Leseerlebnisse gegeben. 

Die Lektüre der ersten beiden Bände ist von Vorteil, um einige Witze zu verstehen, aber grundsätzlich nicht erforderlich, um dem dritten Band folgen zu können. So werden die wichtigsten Informationen aus Tim und Bobs bisherigen Missionen zu Beginn von „Space Agents“ aufgegriffen und in die Handlung eingebettet zusammengefasst.