„Seit der ersten PISA-Studie 2000 sind die schlechteren Leseleistung von Jungen ins öffentliche Interesse gerückt. Belegt wurde der Leistungsvorsprung der Mädchen um eine halbe Kompetenzstufe, was ungefähr einem Schuljahr entspricht, und an diesem Befund hat sich bei heute wenig geändert. Auffällig ist, dass die lesebezogene Leistungsdiskrepanz zwischen Jungen und Mädchen durchaus schon im Grundschulalter angelegt ist, aber bei weitem nicht im gleichen Ausmaß. Dennoch zeigt auch die IGLU-Studie 2016, dass Mädchen vor allem beim Lesen literarischer Texte einen Vorsprung haben. Zudem ist ihr Leseselbstkonzept positiver, d.h. sie sehen sich selbst als Leserinnen, und betonen ihre eigene Einschätzung, Lesen falle ihnen leicht. Damit hängt zusammen, dass sie auch lieber und häufiger als Jungen lesen, insbesondere printmediale literarische Texte.“
Prof. Irina Brendel-Perpina ist derzeit die Lehrstuhlvertreterin am Lehrstuhl der Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Im Gespräch mit #lesen.bayern erklärt sie, wie gendersensible Leseförderung aussehen könnte und was dabei zu beachten ist. Hier geht’s zum Interview.