Buchcover Greg van Eekhout: Die Barkonauten – Helden auf vier Pfoten

In der Zukunft. Eine gemischte Crew aus Menschen und Hunden startet eine Expedition ins Weltall, um...

Rezension von Andreas Seidler

22. Jahrhundert. Ein Rudel intelligenter Hunde muss ein havariertes Raumschiff unter Lebensgefahr zu seinem Ziel auf einem weit entfernten Planeten steuern. Diese Mischung aus Science-Fiction und Tiergeschichte ist nicht nur äußerst spannend, sondern vermittelt auf unterhaltsame Weise auch jede Menge Informationen über Gefühle, Sozialverhalten und Sinneswahrnehmung der besten Freunde des Menschen. 

BuchtitelDie Barkonauten – Helden auf vier Pfoten
AutorGreg van Eekhout (mit Illustrationen von Dominik Rupp)
GenreScience Fiction
Lesealter8+
Umfang205
Edition1. Auflage
VerlagOetinger
ISBN978-3-7891-0898-3
Preis14,00
Erscheinungsjahr2019

In der Zukunft. Eine gemischte Crew aus Menschen und Hunden startet eine Expedition ins Weltall, um den Billionen Kilometer entfernten Planeten Meilenstein zu besiedeln. Um die Zeit zu überbrücken, werden die Hunde in einen Gefrierschlaf versetzt. Als sie erwachen, ist das Raumschiff durch die Kollision mit einem Asteroiden schwer beschädigt und die Menschen an Bord sind verschwunden. Auf sich allein gestellt müssen die speziell ausgebildeten Hunde versuchen, die notwendigsten Reparaturen am Raumschiff vorzunehmen, um so das Ziel der Mission erreichen und ihr eigenes Leben retten zu können. Es braucht viel Mut und Zusammenhalt, um die gefährlichen Abenteuer zu überstehen. Angeführt vom kleinen Hund Schlappohr gelingt es den Tieren aber, ihr Ziel zu erreichen und dabei auch die Pflanzen und Tiere zu bewahren, die gebraucht werden, um den fernen Planeten zu kultivieren. In einer besonders wagemutigen Aktion gelingt es Schlappohr auch, den geliebten Menschen zu retten, den er am meisten vermisst.

Eine Leseprobe kann auf der Verlagsseite eingesehen werden.

Hunde als Astronauten? Das klingt nach einer gewagten Idee. Aber sie funktioniert. Die Geschichte des Amerikaners Greg van Eekhout nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Weltraumexpedition an Bord eines Raumschiffes, das von einer gemischten Crew aus Menschen und Hunden gesteuert wird, die alle ihre speziellen Aufgaben haben. Ihr Ziel ist der Billionen Kilometer entfernte Planet Meilenstein, der neu besiedelt werden soll. Um die Zeit zu überbrücken, werden die Hunde auf der Reise in einen Gefrierschlaf versetzt. Als sie eines Tages erwachen, ist das Raumschiff durch die Kollision mit einem Asteroiden schwer beschädigt und die Menschen an Bord sind verschwunden. So müssen die Hunde auf sich alleine gestellt in abenteuerlichen Aktionen das Raumfahrzeug reparieren, um ihr Ziel zu erreichen und ihr Leben zu retten. Als tapferer und kluger Anführer entpuppt sich dabei der kleine Hund Schlappohr, der nicht nur die Hunde-Crew zusammenhält, sondern dem es auch gelingt, das menschliche Crewmitglied zu retten, das er am meisten vermisst.

Durch diesen Plot entwickelt sich eine äußerst spannende und actionreiche Geschichte. Diese besitzt aber noch weitere interessante Aspekte. So verhandelt sie auch ethische Fragen nach Heldentum, Gehorsam, Solidarität und Freundschaft anhand der tierischen Notgemeinschaft. Die US-amerikanische Prägung wird dabei – zumindest für den erwachsenen Leser – mitunter recht deutlich, wie ja auch die gesamte Konstellation der Siedlerexpedition, die sich aufmacht ins Unbekannte, sehr amerikanisch ist. 

Ein weiterer interessanter Aspekt der Geschichte besteht im Sozialverhalten und der besonderen sinnlichen Wahrnehmung der Hunde, die hier kindgerecht dargestellt und mit der unterhaltsamen Handlung verknüpft werden. Dadurch funktionieren die Tiere nicht nur als Identifikationsfiguren, in die sich die Lesenden hineinversetzen können, sondern es wird nebenbei auch basales Wissen über die Eigenschaften der Spezies Hund vermittelt, die Kinder auch mit ihren realen Erfahrungen im Umgang mit diesen Tieren abgleichen können.

Dieses reiche Angebot macht Die Barkonauten freilich auch zu einer nicht ganz anspruchslosen Lektüre. Auch der Umfang und der sparsame Einsatz von Illustrationen setzt bereits etwas geübtere Leser voraus. Wer sich darauf einlässt, wird jedoch mit einer spannenden und informativen, zum Mitfiebern und manchmal auch zum Nachdenken anregenden Geschichte belohnt.

Das Buch ist für die selbstständige Lektüre in Vielleseprogrammen geeignet, insbesondere für bereits etwas geübtere Leser*innen in der Altergruppe. Sehr gut geeignet ist es auch für einen fächerübergreifenden oder Projekt-Unterricht, der die Eigenschaften, Verhaltensweisen und die sinnliche Wahrnehmung von Hunden thematisiert.