Buchcover Rick Riordan: Percy Jackson – Diebe im Olymp

Perseus „Percy“ Jackson ist 12 Jahre alt und ein „Problemkind“. Er kämpft mit einem...

Rezension von Eva Maus

Perseus „Percy“ Jackson ist 12 Jahre alt und ein „Problemkind“. Er kämpft mit einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und einer Lese-Rechtschreibschwäche. Immer wieder muss er aufgrund von seltsamen Vorfällen die Schule wechseln.
Doch alles ändert sich, als Percy von seltsamen Wesen bedroht wird. Plötzlich beschließen seine Mutter und sein bester Freund Grover, ihn ins Camp Half-Blood zu bringen. Auf dem Weg dorthin erfährt er, dass die griechische Mythologie samt olympischen Göttern real ist. Im Camp angekommen, findet Percy heraus, dass er der Sohn des Meeresgottes Poseidon ist.

BuchtitelPercy Jackson – Diebe im Olymp
AutorRick Riordan
GenreFantasy
Lesealter10+
Umfang448 Seiten
Edition5
VerlagCarlsen
ISBN978-3551310583
Preis8,99 €

Perseus „Percy“ Jackson ist 12 Jahre alt und ein „Problemkind“. Er kämpft mit einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und einer Lese-Rechtschreibschwäche. Immer wieder muss er aufgrund von seltsamen Vorfällen die Schule wechseln.

Doch alles ändert sich, als Percy von seltsamen Wesen bedroht wird. Plötzlich beschließen seine Mutter und sein bester Freund Grover, ihn ins Camp Half-Blood zu bringen. Auf dem Weg dorthin erfährt er, dass die griechische Mythologie samt olympischen Göttern real ist. Im Camp angekommen, findet Percy heraus, dass er der Sohn des Meeresgottes Poseidon ist und als Halbgott trotz seiner Sterblichkeit besondere Fähigkeiten besitzt. Hier erkennt er auch, dass sein Gehirn schon immer auf „Held“ eingestellt war, er altgriechisch problemlos lesen kann und sein ADHS im Kampf von Vorteil ist.

Im Olymp, der über New York schwebt, gibt es derweil Aufruhr, denn Zeus' Herrscherblitz wurde gestohlen. Er verdächtigt Poseidon des Diebstahls, fordert die Rückgabe des Blitzes bis zur Sommersonnenwende und droht mit einem Krieg der Götter, sollte er seine Waffe nicht wiederbekommen. Percy erhält die Aufgabe, gemeinsam mit Grover und Annabeth, einer Tochter der Athene, den Blitz zu finden und zum Olymp zurückzubringen. Auf ihrem Weg müssen sie sich verschiedenen Figuren und Ungeheuern der griechischen Mythologie stellen und dringen schließlich gemeinsam bis in die Unterwelt des Hades vor.

Bevor Percy Jackson in die Geheimnisse des Olymps eingeweiht wird, hat er das Gefühl, als habe es jemand auf ihn abgesehen: In der Schule tut er sich schwer, zwischenmenschliche Beziehungen bereiten ihm Probleme und zu Hause leidet er unter seinem Stiefvater, der ihn und vor allem seine Mutter drangsaliert.

Aus dieser vertrauten - wenn auch ungeliebten - Welt wird Percy gerissen, als er mit den Geschöpfen der griechischen Mythologie konfrontiert wird. Als sich seine Mathelehrerin plötzlich in eine Furie verwandelt und er wenig später einem Minotaurus gegenüber steht, hat er keine andere Wahl, als sich dem Abenteuer zu stellen. Gemeinsam mit Percy staunt der Leser über die wahr gewordene Mythologie, die sich unbemerkt von den unwissenden Menschen zum Teil mitten unter ihnen höchst lebendig abspielt.

Im Camp Half-Blood wird Chiron, der Percy bereits in seiner alten Schule beobachtet hatte, zu seinem Mentor und versucht, ihn so schnell und gut wie möglich auf seine Aufgabe vorzubereiten. Die Abwendung eines Krieges unter den Göttern ist dabei von äußerster Wichtigkeit für die Menschheit und nur Percy kann mit seinen Freunden das Schlimmste verhindern. Auf seiner Reise mit seinen Weggefährten Annabeth und Grover erlebt Percy eine typische und spannende Heldenreise mit diversen Widersachern, die ebenso wie die Gottheiten aus der griechischen Mythologie stammen und genauso einfallsreich wie gelungen in die moderne Welt integriert wurden. Prokrusteus zum Beispiel verkauft Wasserbetten, auf denen er die Jugendlichen zu fesseln versucht. An den Proben auf dem Weg in die Unterwelt, wo der gesuchte Herrscherblitz vermutet wird, wächst Percy vom relativ überforderten und selbstbezogenen Kind zu einem rationalen, verantwortungsbewussten Helden, der sogar bereit ist, seine Mutter in Hades Gefangenschaft zurücklassen, um die Welt vor dem Götterkrieg zu bewahren.

Schließlich muss sich Percy dem Kriegsgott Ares zum Kampf stellen, bevor er den Herrscherblitz rechtzeitig zum Olymp bringen kann. Da Hades nun Percys Unschuld anerkennt, lässt er seine Mutter frei und Percy kann nicht nur erfolgreich ins Camp Half-Blood zurückkehren, sondern auch in ein intaktes zu Hause, wo sein Stiefvater inzwischen durch den Blick der Medusa zu Stein verwandelt wurde.

"Percy Jackson – Diebe im Olymp" verbindet eine große Heldengeschichte mit einem sehr modernen, flapsigen Erzählstil und einer Sprache, die auch ungeübte Leser bewältigen können. Der überzeugende Spannungsbogen und die überschaubaren Kapitel mit witzigen Titeln wie „Grover verliert überraschend seine Hose“ oder „Ein Gott lädt uns zum Cheeseburger ein“ tragen dazu bei, dass trotz der fast 450 Seiten der Roman auch für Lesemuffel geeignet ist. Zudem wecken die seltsamen Vorgänge bereits früh die Neugier des Lesers. Zwar erreichen die Charaktere durch das schnelle Erzähltempo keine besondere Tiefe, aber der zunächst höchst unvollkommene Percy bietet sich als Identifikationsfigur an – vielleicht besonders für Jungen, die ebenfalls mit Gegenwind in Schule oder Familie zu kämpfen haben.

Ganz nebenbei vermittelt die Lektüre dazu Wissen über griechische Mythologie und macht dabei richtig Spaß.

Die Verwendung von "Percy Jackson" im Unterricht bietet sich an, da es viele geeignete Themen aufgreift und attraktiv für Schüler und Schülerinnen ist. (s.o.). Der Carlsen Verlag beispielsweise stellt online ein Unterrichtsmodell für die Klassen 6-8 zur Verfügung: www.carlsen.de/sites/default/files/produkt/lehrmaterial/UM_9783551359605-Percy-Olymp_0.pdf